Haarwachstum
Rund 5 Millionen Haarwurzeln produzieren „unsere Haare“: Genetisch vorbestimmt entweder das dicke Terminalhaar (Kopf-, Bart-, Augenbrauen-, Wimpern-, Achsel-, Schamhaare), oder das feine (meist unsichtbare) Flaumhaar am restlichen Körper. Die einzigen unbehaarten Körperstellen sind die Lippen, Handflächen und Fußsohlen.
Haare sind durch die Aminosäure Cystin chemisch hoch quervernetzt. Obwohl sie dadurch in Wasser unlöslich werden, hat Wasser für das hydrophile Material Haare eine fundamentale wie kosmetische Bedeutung. Es beeinflusst die Elastizität, die Frisierbarkeit, die Schönheit des Haares. Anders als beim Schwamm werden Wassermoleküle nach der Sorption nicht nur physikalisch gespeichert, sondern auch chemisch über schwache Bindungen im Haar festgehalten. Dehnbarkeit und Quellungsverhalten des Haares erreichen unglaubliche Werte. Man kann selbst trockenes Haar mit einer Restfeuchte von 15 % um bis zu 50 % dehnen, bis es bricht. Nasses Haar nimmt bis zu 30 % des Eigengewichtes an Wasser auf, quillt um 14 % und reißt bei einer Belastung von 60 – 70 g. Wird es mehr als 30 % gedehnt, verliert es jedoch seine Spannkraft.
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